torill mortensen
made sauseschritt aware of an article already published in 1986. "natural disasters" is a critical media analysis in the field of cultural studies and worth
reading, especially now, when we are faced with media coverage on the recent desaster:
earthquakes, hurricanes, and floods all strike and kill ordinary people. an appropriate measure of the severity of the disaster is the total number of people who lost their lives. the initial hypothesis to be tested is that the amount of attention u.s. television news devotes to a natural disaster reflects the magnitude of that disaster. Is it true, as sreberny-mohammadi (18) wrote, that "coups and catastrophes [are] newsworthy wherever they occur"? or does the locale of the catastrophe make all the difference in the world? a commonly used formulation raises these questions in a dramatic way: "a hundred pakistanis going off a mountain in a bus makes less of a story than three englishmen drowning in the thames" (13); "one dead fireman in brooklyn is worth five english bobbies, who are worth 50 arabs, who are worth 500 africans" (5); "one thousand wogs, fifty frogs, and one briton" (17). to what degree are these cynical ratios accurate?
moncay [Do, 30.12.2004] - category:
[go world]
... westens reisen ins paradies und pfeifen auf jede verantwortung". ein weiterer beitrag zu den (auch österreichischen) flutflüchtlingen und jenen, die nicht so leicht flüchten können. dankenswerterweise wurde sauseschritt von
charming quark auf einen
artikel von frank schätzing in der zeit aufmerksam gemacht, quasi als ergänzung zum
(letzten posting ....)
das versagen ist auf unserer seite. angesichts der schrecklichen bilder muss uns die frage quälen, wann wir – die industrialisierten, wohlhabenden und politisch stabilen nationen – endlich beginnen, verantwortung zu übernehmen für die welt »da unten« oder »dahinten«. gut genug, um ihre strände zu okkupieren, ist sie uns. aber dann, bitte schön, sollte sie uns auch das engagement wert sein, ihre sicherheit zu fördern. die sicherheit der einheimischen, wohlgemerkt, nicht nur die der touristen! zynisch wird es, wenn, wie jüngst gehört, offen über die finanzierung eines tsunami warning system nachgedacht wird, um besucher der ferienparadiese künftig besser schützen zu können; wenn hervorgehoben wird, dass unter den zigtausend toten auch europäer, schlimmer noch, deutsche sind. bei aller trauer um die opfer: wie viel unterschwelliger rassismus ist im spiel, wenn sich betroffenheit so richtig erst einstellt in anbetracht eigener verluste? wie viele tote europäer sind vonnöten, um den verwüsteten nationen endlich ihr warnsystem zu stiften, und wie viele tote asiaten tolerieren wir, ohne dass es geschieht?
da war eigenartigerweise auch der schockwellenreiter (sic!), der auf schätzings bestseller
der schwarm
verwies:
die ozeanische Schwarmintelligenz wehrt sich unter anderem gegen die menschen, indem sie riesige tsunamis auf die kontinente losläßt ... sauseschritt, der stets an zufälle glaubt, staunt ....
moncay [Mi, 29.12.2004] - category:
[go world]
predrag petrovic is an underground artist from kragujevac, serbia. on
his fotoblog you will find old record covers from yugoslavia. amongst them a cover of ansambl paloma and ljubomir milic in mexican style.
also schockwellenreiter followed the traces of yugoslav-mexican relations and made us
aware of
Yu-Mex: in 1948, the yugoslav leader josip broz tito (may 7, 1892 - may 4, 1980) broke up with the soviet leader Iosif vissarionovich stalin (dec. 21, 1879 - march 5, 1953) and yugoslavia was on the brink of war with the soviet union. there were tanks on both sides of the border and tito's regime imprisoned many soviet sympathizers (real or just suspected). russian films were suddenly not so popular anymore. yugoslav authorities had to look somewhere else for film entertainment. they found a suitable country in mexico: it was far away, the chances of mexican tanks appearing on yugoslav borders were slight and, best of all, in mexican films they always talked about revolution in the highest terms. how could an average moviegoer know that it was not the yugoslav revolution?
sauseschritt setzt damit seine sammlung sozialistischer retro
[fort ....] . yu-mex statt tex-mex, das hat doch was, oder? die hörproben sind nicht ohne!
moncay [Mi, 29.12.2004] - category:
[go east]

sauseschritt hat ja schon mehrmals über die auswirkungen von tsunamis berichtet:
[1 ....] und
[2 ....]. auch der orf berichtet. journalisten warten lechzend auf die
erste maschine, die aus urlaubsgebieten eintreffen. voraustrupps des
örk sagen knapp und männlich, dass sie noch nichts wüßten. selbsternannte kultur-anthropologen raten zum erlernen von grundbegriffen der landessprache, um wenigstens den
eingeborenen das wörtchen "hilfe" zuhauchen zu können. ein österreichischer rückkehrer spricht davon,
dass sie (=die eingeborenen) sich ohnehin "sehr bemüht hätten, obwohl es sonst an allem gefehlt hätte ....". tarek leitner hebt den zeigefinger und deutet (gemeinsam mit dem
börsen report) auf das fehlende frühwarnsystem: man hätte es
in hawaii schon eineinhalb stunden früher gewußt. der kulturanthropologe weiss mehr, er ist schließlich mit einer eingeborenen verheiratet, wie das off bedeutungsschwanger andeutet:
viel wurde in den tourismus der betroffenen staaten investiert, aber wie stünde es mit der sicherheit? wer soll das frühwarnsystem bezahlen: die tourismusindustrie? nein, die regierungen!!!! währenddessen bangt österreich um
khg,
tom muster und
ingemar stenmark, die derzeit berühmtesten urlauber. ach ja, die katastrophe, der große gleichmacher, wie der orf uns minütlich indoktriniert: alles hätten sie verloren, die überlebenden: eingeborene (=existenzgrundlage) wie touristen (=koffer, kleidung, fotoapparate). herr und frau österreicher frieren und finden sich nicht zurecht. auch den eingeborenen ist es schon besser gegangen. wir sind eine welt, das hat uns der tsunami gelehrt! herr tarek leitner ist endlich zu einer sondersendung gekommen und wie immer war auch martina rupp tränenbewegt
[zur stelle ....]. dies alles könnte man als mediale entgleisung verbuchen, wüßte man/frau nicht, wie gekonnt hier mit österreichischer befindlichkeit gespielt wird.
zu guter letzt noch
orf-originalton: für reisende, die bei dem seebeben ihre ausweispapiere verloren haben, gelten in wien-schwechat erleichterte einreisebestimmungen. sie können auch ohne pass nach hause kommen.
danke,
vaterland!
moncay [Di, 28.12.2004] - category:
[go world]

respektlos, aber nicht despektierlich, reist die autorin, von der sauseschritt ja schon
[berichtet hat ....] durch das bosnien-herzegowina des jahres 2001:
ich will sehen, ob bosnien-herzegowina ein ort ist, an den man fahren kann, oder ob es zusammen mit der kriegsberichterstattung vom erdboden verschwunden ist.
Denn auf folgende fragen gilt es, antworten zu finden:
wo wachsen die melonen. wie grün ist der neretva-fluss. warum war hier krieg. wer hasst wen und wie sehr.
sauseschritt denkt, dass er sich gerne von julie zeh nach bosinien entführen läßt und sei es auch nur, um der larmoyanz anderer autorinnen zu entgehen. unwillkürlich taucht das bild einer lieben (bosnischen) reisegefährin auf, die mit ihrer direktheit und klarheit viel mehr der realität abgewinnen konnte, als so manche selbstbetroffenheit von eben nicht betroffenen westeuropäer/innen. k. müßte dieser tage ihr kind gebären, sauseschritt weiß nur nicht ob in graz oder sarajevo.
moncay [Mo, 27.12.2004] - category:
bosnia herzegovina

gewiss tun sie das. anbei eine kleine auswahl von events:
novala bastelt in
orange, torill flüchtet sich angesichts eines norwegen heimsuchenden sturmes namens finn in die
küche, die chronistin verschickt genußsackerl und überwirft sich mit der
post und moving target verliert sich in
weltanschauung und friseursalons. ach ja: babble fürchtet sich nicht ohne grund vor dem
österreichischen jubeljahr 2005. rückbesinnung tut natürlich not, was
damit auch geleistet wird: božićno drvce u mojoj obiteljii, godine 1929.
aus, schluss, prost, mahlzeit!
moncay [Do, 23.12.2004] - category:
[net ambiente]